Zu Besuch in der Genuss-Schupf’n

In der gemütlichen „Schupf’n“ von Silke und Reinhard Guttner in Rohr im Kremstal wird Regionalität gelebt und herzhafte Wirtshausküche in bester Qualität zelebriert.

Tatsächlich war das heutige Wirtshaus früher eine Schupf’n – für Westösterreicher: ein Stadel. Dann wurde das Gebäude vom Vorbesitzer in ein gepflegt-rustikales Wirtshaus umgebaut und 2002 kamen die Guttners, die sich schon in der Berufsschule kennen- und lieben gelernt und sich hier selbständig gemacht haben. „Damals war die Idee, praktisch nur mit Produkten aus der Region zu kochen noch ziemlich neu“, schmunzelt Reinhard Guttner, „aber inzwischen haben zum Glück viele Wirte diesen Zugang, dass man mit den Produzenten der Gegend eng zusammenarbeitet und mit vielen auch gut Freund ist“. „Außerdem haben wir das Glück, dass wir in einem wahren Lebens- und Genussmittelparadies sind“, ergänzt Silke Guttner, die für alles verantwortlich ist, was hier auf die ebenso gekonnt wie liebevoll angerichteten Teller kommt.

Alles um die Ecke

Tatsächlich gibt es fast nichts, das es hier in der Umgebung nicht gibt. Das Rindfleisch stammt von einem Bauern, der seinen Hof in Sichtweite von der Schupf’n-Terrasse hat, die Fische von einem Züchter ganz in der Nähe und dem benachbarten Stift Kremsmünster mit seinen eindrucksvollen, barocken Fischkaltern, zum Erdbeerfeld kann man zu Fuß gehen und selbst die in zahlreichen Devotionalien an der Wand präsente Schartner Bombe wurde fast fünfzig Jahre lang in Mühlgrub abgefülllt, das von hier zweimal um die Ecke liegt. Silke Guttner kann also rundum aus dem Vollen schöpfen und das tut sie gerne und mit großer Leidenschaft. „Wenn mir die Jäger aus der Gegend ein Reh oder einen Hirsch bringen, dann nehme ich natürlich das ganze Stück, das auch komplett verarbeitet wird – von der Wildsuppe, über die Leber bis zum Hirschrücken.“

Der Mann mit dem Überblick

Die Küche präsentiert sich folgerichtig bodenständig und klassisch aber durchaus mit feiner Hand und Kreativität umgesetzt. Mode-Gerichte und chicen Firlefanz wird man hier vergeblich suchen, dafür findet man eine hervorragende, schmeckbare Produktqualität und eine Wirtshausküche, die einfach Lust auf mehr macht… wenn man nur könnte! Für’s Verdauungsschnapserl sorgt Hausherr Reinhard Guttner, der in der stets gut gefüllten Wirtsstube nie den Überblick verliert. Dafür schöpft er aus einer beeindruckenden Auswahl von – natürlich regionalen – Edelbränden, bei denen er sich ebenso als Experte erweist, wie in Sachen Wein und Most. Und auch wenn in der Vinothek des Hauses Hirtzberger & Co. nicht fehlen dürfen, hält es Guttner auch hier mit den regionalen Produzenten wie dem schon arrivierten Weingut Schiefermair aus Kematen an der Krems. Distanz zur Schupf’n: Weniger als zehn Kilometer. Soviel zum Thema Regionalität. 

Empfehlung des Hauses: Unbedingt reservieren!

Und zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Auch viele andere (Stamm-)gäste wissen mittlerweile, wie gut man in der Schupf’n isst – eine Reservierung ist daher dringend angeraten!