Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.
Ilse Blachfellner-Mohri vom wunderschönen, alteingesessenen Gasthof Eberhard (Tradition seit 1885) nimmt den Slow-Food-Gedanken tatsächlich ernst. Geschmorte Rindsbackerl nach ihrem Rezept kochen sich nämlich tatsächlich über Nacht – ein perfektes Gericht also für eine größere Gästerunde, das man gut vorbereiten kann. Da wir im Landhaus (noch) kein Backrohr zur Verfügung haben, mussten wir ein bisschen improvisieren und die Backerln im Kochtopf schmoren. Das Ergebnis war dennoch sehr überzeugend – und nächstes Mal, versprochen, gibt’s eine Nachtschicht!
Credits: Am Herd Klaus Egle und hinter der Kamera Elisabeth Egle.
Geschmorte Rindsbackerl
Zutaten für 8 Personen
- 4 Stück Rindsbackerl
- 2 Zwiebeln
- 8 Knoblauchzehen
- 400 g Karotten in ca 1 cm gr würfel geschnitten
- 1/2 Zeller gewürfelt
- 2 Stück Pastinaken gewürfelt
- 1 Zimtstange
- 4 Stk. Nelken
- 6 Pimentkörner
- 4 Blatt Lorbeerblatt
- 1 kl Bund Petersilie
- 0,5 l Rotwein
- 0,75 l Roten Traubensaft
Zubereitung
Backerl Salzen und pfeffern und in der heißen Pfanne rundherum anbraten. In eine Rain legen. Das gewürfelte Gemüse in derselben Pfanne anrösten und mit Rotwein ablöschen. Auf die Hälfte einreduzieren lassen. Die Gewürze und den Traubensaft dazu, die Backerl in der Rain damit übergiessen, abdecken und bei 90 Grad Ober/Unterhitze für locker 12 Stunden in den Ofen. Also perfekt um’s über Nacht zu schmoren… die Sauce binde ich nur ganz leicht mit einem Butter-Mehl Kugerl und verfeinere sie mit Kapern.
Als Beilage empfiehlt Ilse Blachfelder-Mohri Schupfnudeln oder Sterz – wir haben uns für die steirische Variante mit dem Sterz entschieden – und Freude daran gehabt. Dafür Polenta-Gries in der doppelten Menge Salzwasser etwa 10 Minuten kochen und dann ebenso lange rasten lassen. Am Ende je nach Geschmack mit Salz, Muskatnuss, Butter oder Olivenöl abschmecken.
Getränketipp von Klaus Egle
Zu diesem herzhaften Gericht für kalte Tage darf man ruhig einmal tief in die Kiste greifen und einen besonders kräftigen Rotwein hervorholen. Zum Vorschein kam dabei die Cuvée „elegy“ 2009 aus Cabernet Sauvignon und Merlot von unserer „Winzerin des Jahres“ 2013, Silvia Heinrich, in Deutschkreutz. Ein Wein, der jetzt seine erste Trinkreife erreicht hab und keineswegs so traurig stimmt, wie der Name vielleicht nahelegt. Im Gegenteil kombiniert er Power mit reifer Gerbstoffstruktur und ist damit nicht nur ein „stand-alone-wine“, der auch für sich getrunken viel Freude macht, sondern auch ein nobler und animierender Speisenbegleiter, der jede Herausforderung durch die Küche mühelos pariert.