Kochen wie der Wirt: Erdäpfelsuppe mit Jakobsmuscheln

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Michael Kolm vom Bärenhof Kolm in Arbesbach, im Herzen des Waldviertels hat uns ein wärmendes Rezept für kalte Wintertage geschickt. Eine Erdäpfelsuppe ist ja an sich ein recht bodenständiges Gericht, und weil das Waldviertel eines der österreichischen Erdäpfelzentren ist, gehört es auch hierher. Aber wenn Michael Kolm eine Erdäpfelsuppe kocht, dann ist das natürlich keine ganz normale, denn auch der Waldviertler grast mitunter ganz gern in die kulinarische Welt hinaus und findet auf diesem Weg – Jakobsmuscheln! Eine ebenso ungewöhnliche wie köstliche Kombination.

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Diese Rezept entstand mit freundlicher Unterstützung von der Wirtschaftskammer Niederösterreich Die Gastronomie. 

Credits: Am Herd Klaus Egle und hinter der Kamera Elisabeth Egle

…viel Zeit…

Wer eine geschmackliche dichte und richtig gute Erdäpfelsuppe kochen will, braucht dafür zunächst eine richtig gute Rindssuppe. Wenn es schnell gehen soll, ist natürlich auch ein Suppenwürfel erlaubt, aber wer es genau so machen will, wie der Meister, muss eben ein bisschen früher aufstehen. Also eine schöne Rindssuppe zustellen mit nicht zu wenig Rindfleisch (das ergibt am nächsten Tag noch ein schönes Tiroler Gröstl), ein paar Rindsknochen, am besten auch ein Markknochen, für einen kleinen, feinen Happen vorab und viel Suppengemüse. So eine Suppe  darf schon 3 Stunden köcheln – das ist halt dem Wirt sein Vorteil, dass da immer was am Herd steht und köchelt! –, dann abseihen und die wichtigste Vorarbeit ist geleistet. Es kann losgehen!

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Erdäpfelsuppe mit Jakobsmuscheln

Zutaten für 4 Portionen:

  • 1/2 Kilo mehlige Kartoffeln (wir hatten Glück und die Erdäpfel vom Tischler unseres Vertrauens aus dem Waldviertel bekommen)
  • 1 Liter Rindssuppe (rechtzeitig vorkochen)
  • 150 ml Schlagobers
  • 150 g Zwiebeln (mittelgroß)
  • Rapsöl zum Anbraten der Jakobsmuschenln (das ist ein regionales Produkt und verfügt über einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, was es nach Expertenmeinung zumindest ebenso gesund macht wie Olivenöl); außerdem soll Rapsöl durch diesen Omega-3-Fettsäuren auch für gute Laune sorgen und die ist beim Kochen ein wunderbarer Helfer!
  • 1/8 Liter Weißwein
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 8 Jakobsmuscheln (ein paar Minuten marinieren)
  • Zitrone

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Zubereitung

  • Erdäpfel schälen, in Würfel schneiden und in kaltes Wasser einlegen.
  • Zwiebeln schälen und in 2 cm große Würfel schneiden und anschließend in Rapsöl goldbraun rösten. Mit Weißwein ablöschen und reduzieren lassen, die Erdäpfel abseihen und dazugeben. Mit Rindssuppe aufgießen und ca. 30 Minuten leicht köcheln lassen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Mit Schlagobers aufgießen und nochmals für 5 Minuten leicht aufkochen lassen, mit den Mixer fein mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Jakobsmuscheln mit Zitrone, Salz und Pfeffer ein paar Minuten marinieren und am Griller braten. Anschließend vorsichtig in der Suppe drapieren.

Da in den wenigsten Haushalten ein Griller verfügbar ist, haben wir die Jakobsmuscheln mit Rapsöl sanft angebraten – und waren mit dem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden.

Unser Getränketipp

Muss man zur Suppe Wein trinken? Nicht unbedingt, vor allem nicht zu klaren Suppen. Wenn die Suppe aber gebunden, mit Wein aufgegossen und mit Jakobsmuscheln aufgepeppt ist, sieht die Welt schon anders aus. Zum Aufgießen und als Begleiter setzten wir auf einen kräftigen, aber doch frischen Wein mit angenehmer Säure, einen 2015er Riesling Kremser Kögl vom Undhof Salomon in Krems Stein. Das haben wir nicht bereut, denn der Wein setzte einen erfrischenden und animierenden Kontrapunkt zur sämig-deftigen Suppe. Während des Köchelns nahmen wir uns außerdem einer am Vorabend geöffneten Flasche Grüner Veltliner Lamm 2003 von Hannes Hirsch in Kammern an. Zur Suppe wäre dieser sensationell gereifte Wein sicher zu viel des Guten gewesen, doch dieser komplexe und charaktervolle Tropfen kann auch ganz einfach für sich allein stehen. Großes Nasen- und Gaumenkino!

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