Klaus Egles Wein der Woche: Rubin Carnuntum Zweigelt 2020, Weingut Lukas Markowitsch

Rubin Carnuntum, das sind sozusagen die Brot- und Butterweine von mehr als 40 Weingütern in der Region Carnuntum. Der Zweigelt 2020 Rubin Carnuntum von Lukas Markowitsch ist dabei eindeutig auf die Butterseite gefallen.

So funktioniert Werbung. Man sieht etwas einmal und nimmt es vielleicht wahr. Oder auch nicht. Beim zweiten Mal nimmt man es wahr und merkt es sich. Beim dritten Mal reagiert man und holt den Korkenzieher raus… Der Zweigelt Rubin Carnuntum vom Weingut Lukas Markowitsch in Göttlesbrunn hat sich solcherart mit einer Vehemenz in mein Gesichtsfeld geschoben, dass ich mich ihm nicht länger verwehren konnte. Also: Der 2021er holte nicht nur den dritten Platz beim Vinaria Zweigelt Cup, sondern auch den Doppelsieg in der Fachjury- und in der Publikumswertung der OÖ-Nachrichten-Weinshow im Gasthof Hotel Grünberg am See in Gmunden. Als mir kurz darauf das „Vorgängermodell“ vom Jahrgang 2020 in die Hände fiel, war meine Neugier natürlich sofort geweckt…

Zweigelt als Marke

Gegründet wurde die Gebietsmarke „Rubin Carnuntum“ im Jahr 1992 um für die aufstrebende (Rot-)Weinregion vor den Toren Wiens einen Wein mit erkennbarer Identität zu kreieren. Dieser sollte auch kleineren Betrieben die Chance eröffnete, von der Bekanntheit der Marke zu profitieren. Heute produzieren mehr als 40 Betriebe Rubin-Carnuntum-Weine, die ausschließlich aus der Rebsorte Zweigelt bestehen. Der fühlt sich in Carnuntum besonders wohl und profitiert von der speziellen Lage der Region, indem er pannonische Reife mit Weinviertler Würze verbindet. 

Eine Empfehlung für den Keller

Der Rubin Carnuntum 2020 von Lukas Markowitsch ist ein wahres Prachtexemplar dieser Kategorie: Stoffige Fülle, gute Struktur und saftiges Trinkvergnügen treffen sich hier in einem Glas und mit einem Ab-Hof-Preis von € 11,30 (Jahrgang 2021) ist dieser Wein ein echter Preis-Leistungs-Schlager und eine unbedingte Empfehlung für jeden Weinkeller. Weil man ihn vom Fleck weg genießen oder auch ein paar Jährchen reifen lassen kann.

Im Duft mit dunklen Kirschen, Dörrzwetschken, Rumtopf und schwarzem Pfeffer, dunkler Würze, Kaffee und Bitterschokolade und dann am Gaumen stoffig und vollmundig, mit saftiger, reifer Frucht nach eingelegten Herzkirschen und reifem, fein verwobenem Gerbstoff. Das fliegt förmlich über die Zunge und bleibt dennoch lange haften.

Bewertung: 17/20 Punkten