Klaus Egles Wein der Woche: Ried Königsberg 2022 Riesling, Bioweingut Gruber, Röschitz

Der Riesling Ried Köngisberg 2022 vom Bioweingut Gruber in Röschitz ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man im Weinviertel auch exzellente Rieslinge zu sehr kundenfreundlichen Preisen finden kann.

Die Grubers haben im vergangenen Jahr große Sprünge gemacht. Nach jahrelanger Planung und Vorbereitung wurde ihr Großprojekt, eine nagelneue Kellerei zu bauen, finalisiert. Die sorgfältige Planung war deshalb notwendig, weil es das erklärte Ziel der drei Geschwister Maria Wegscheider Ewald und Christian Gruber war, den Keller nicht nur optisch harmonische in die Landschaft einzupassen, sondern – ganz ihrer Betriebsphilosophie entsprechend – mit dem Bauwerk auch einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Entstanden ist ein modernes, lichtdurchflutetes Wein-Begegnungszentrum zu ebener Erde und ein imposanter neuer Keller, die mit den alten Presshäusern in der Röschitzer Kellergasse unterirdisch verbunden ist. Eindrucksvoll!

Der Riesling liebt karge Böden

Charakteristisch für Röschitz sind die unterschiedlichen Böden und die Grubers beherrschen das Spiel mit Löss und Urgestein perfekt. Im Jahr 1990 wurden in der Ried Köngisberg die Riesling-Reben auf kargen Granit- und Urgesteinsverwitterungsböden gepflanzt – somit sind sie im allerbesten Alter. Der Wein beweist das auch gleich eindrucksvoll. Im Duft kühl und mineralisch mit feinen Zitrustönen, Anklänge von rosa Grapefruit, dazu rauchige Noten, saure Drops, gelbfruchtig und sehr einladend. Am Gaumen dann saftig und knackig, kracht so richtig rein und hängt sich an den Geschmackspapillen an – gekommen um zu bleiben. Dichter Fruchtkörper, reife, animierende Säure, fein ziselierte aber auch robuste Struktur. Kühl, elegant, mit gutem Trinkfluss und fruchtbetontem Nachklang. 

Bewertung: 18,5/20 Punkten