Klaus Egles Wein der Woche: Grüner Veltliner Ried Goldberg Von Stein Alte Reben 2019, Weingut Salomon Undhof

Weine wie den Grünen Veltliner Ried Goldberg Von Stein Alte Reben 2019 vom Weingut Salomon Undhof in Krems kann man nicht machen. Sie sind ein Geschenk der Natur, das die Salomons gerne weitergeben.  Seit dem Jahr 1792 betreibt die Familie Salomon bereits Weinbau in Krems Stein. Damit ist der Undhof eines der ältesten, privaten Weingüter des Landes, in dem bereits in den 1930 Jahren Bouteillen abgefüllt und bis nach Amerika exportiert wurden. Auch die heutigen Senior-Chefs Bertold und Gertrude Salomon zog es in die Ferne und sie begründeten das Weingut Salomon Estate in Australien, wo mit dem Jahrgang 1998 die erste Ernte von Shiraz, Cabernet Sauvignon und Grenache eingebracht wurde. 

Somit haben die Salomons ihre Füße auf zwei Kontinenten, oder anders gesagt: Ein weißes und ein rotes (Wein-)Standbein. Zugute kommt ihnen dabei, dass die Ernte jahreszeitlich versetzt stattfindet und dass mit Fanny Marie und Bert Salomon schon die nächste Generation voll im Betrieb involviert ist, was das (Arbeits-)Leben ein bisschen einfacher macht. Das weiße Standbein des Betriebes steht fest in den Weinbergen von Krems-Stein verankert und hier gedeihen die Trauben der Salomons in besten Lagen, wobei die teilweise sehr alten Reben noch ein ganz besonderes Kapital darstellen. Laute und überfruchtige Weine waren hier nie das Thema, Komplexität, Vielschichtigkeit, Mineralität und eine stille Größe, die Jahre und Jahrzehnte überdauern kann, schon eher. 

Alte Reben, großer Jahrgang

Immer wieder gab es im Weingut Salomon auch Ausnahmeweine ob trocken oder mit etwas Restzucker, in denen die ganze Wärme und Kraft eines Jahrganges eingefangen und in einen wahren Nektar verwandelt werden konnte. So ein Wein ist der Grüne Veltliner Ried Goldberg Von Stein Alte Reben aus dem großen Jahrgang 2019. Die Rebstöcke auf dieser südlich ausgerichteten Terrassenlage über der Altstadt von Stein sind 60 Jahre alt, Ganztraubenpressung und rund ein halbes Jahr Ausbau auf der Feinhefe bringen die Qualität und stoffige Fülle dieses Weines akkurat in die Flasche. 

Mächtiges Trinkvergnügen

Mächtige 14,5 Prozent Alkohol verleihen ihm seinen opulenten Charakter, das ausgewogene Verhältnis von 6,5 Promille Säure und 7,4 Gramm Restsüße sorgen für Harmonie aber auch animierenden Trinkfluß. Der Wein wirkt vollmundig aber dabei weder breit noch üppig. Im Duft dunkelwürzig mit rauchigen Anklängen und exotischen Fruchtnoten von Grapefruit über Mandarinen bis zu Honigmelonen zeigt er sich am Gaumen fruchtsüß, mit cremiger Textur, dicht und konzentriert mit enormer Viskosität, saftig und zugleich mit strukturierender Mineralität. Ein wahres Wein-Kraftwerk und eine Aktie mit garantierter Genuss-Wertsteigerung.

Bewertung: 19/20 Punkten