Im Weingut von Paul Lehrner gibt es für jeden Anlass den passenden Wein. Aber der Blaufränkisch Ried Dürrau Reserve 2017 beweist doch, dass Lehrners (Trauben-)Kernkompetenz bei der Leitsorte des Mittelburgenlandes liegt.
Immer nur Rotwein ist ja auch fad, irgendwie. Darum haben die Lehrners in den vergangenen Jahren ihr Sortiment sukzessive erweitert, sodass man heute gar kein Problem damit hat, einen genussvollen Abend mit Lehrner-Weinen zu bestreiten. Als Aperitif bietet sich der Rosé Frizzante „a la Lisa“ 2021 oder, als stille Variante der Rosé vom Blaufränkisch an. Dann folgt die weiße Burgunder-Abteilung mit dem kräftigen, strukturierten Chardonnay und dem Pinot Gris, der einen Hauch von Exotik ins Spiel bringt. Zum Hauptgang stehen Zweigelt und natürlich Blaufränkisch in verschiedensten Spielarten von sommerlich-leicht bis ganz schön kräftig zur Disposition und als Drüberstreuer gibt es auch noch einen feinen Blaufränkisch-Tresterbrand im Angebot.
Ein echter Langstreckenläufer
Das Herz des Sortiments bildet freilich der Blaufränkisch, der im Mittelburgenland ideale Bedingungen vorfindet. Der Top-Wein des Hauses stammt dabei von der Edellage Dürrau, die mit ihren schweren, eisenhältigen Lehmböden den Weinen Power und Charakter verleiht. Die Trauben für den Blaufränkisch Ried Dürrau Reserve 2017 wurden selektiv mit der Hand gelesen, mit natürlichen Hefen spontan vergoren und anschließend 18 Monate lang in neuen Barriques ausgebaut. Der Wein entfaltet im Glas einen komplexen Duft, mit rauchigen Anklägen, zeigt dunkle Würze, erdige Aromen, Brombeeren, Teer und Dörrzwetschken. Am Gaumen präsentiert er sich stoffig und vollmundig mit dicht gestricktem, fleischigem Fruchtkörper, reifem Gerbstoff und langem Nachklang. Ein Langstreckenläufer, der gerade einmal so richtig in Schwung kommt.
Bewertung: 18/20 Punkten