Wo gut essen, wenn man erst um 14 Uhr in Graz eintrifft? Wir gehen im El Pescador vor Anker, wo die Pfannen und Töpfe ganztägig schmurgeln und stellen danach zufrieden fest: Ersetzt glatt einen Kurzurlaub am Mittelmeer. Allein schon der Betrieb hier ist geradezu südländisch, hier brummt es ständig, vorne an der Bar, an den Hochtischen für den schnellen Genuss oder hinten im Restaurant-Bereich, wo wir es uns gemütlich machen. Ins El Pescador kommt man auf einen Aperitivo, auf eine schnelle Fischsuppe, die an Qualität und Menge der Fischeinlage weitum ihresgleichen sucht oder um ein Fischmenü mit allem Drum und Dran zu genießen. Wir entschieden uns für letztere Tour und fanden in Servicemann und Jungsommelier David Sobietzki einen kongenialen Reisebegleiter – von der Halbflasche Champagne Ruinart Brut zu den taufrischen Austern bis zum Grappa del Amarone aus der Ehrfurcht gebietenden 2-Liter-Flasche als Digestif. Text: Klaus Egle/Fotos: Elisabeth Egle
Fisch ahoi
Zuerst ein zart geflämmter Tuna mit einer genialen, asiatisch-steirischen Teryaki-Sauce mit Kernöl, die fantastische Fischsuppe, die nicht fehlen darf, der saftig gegarte Branzino von der bekannten Bio-Fischzüchterin Irena Fonda aus Piran, ein aromatisches Schwertfischsteak und als Drüberstreuer eine wunderbar sämiges Tahiti-Vanielleeis und einem Schuss Eierlikör mit Grappa, der Kante gibt. Dazu ein Halbflasche vom auf den Punkt gereiften Riesling Zeltinger Sonnenuhr 2015 von Markus Molitor aus Bernkastel an der Mosel von der dankenswerterweise sehr gut bestückten Halbflaschen Weinkarte. Und überhaupt: Auch auf der Speisekarte gibt es viele Gerichte in kleinen, mittleren und großen Portionen, so richtig schön zum Spielen. Am Rückweg zum Bahnhof noch schnell in die Wunderwelt von Feinkost Nussbaumer in der Paradeisgasse und dann legten wir wieder ab – mit dem Railjet Richtung Brno/Brünn, ins nächste Genussparadies.
