Kochen wie der Wirt: Bollito Misto, ein Kaleidoskop an Gaumenfreuden.

Bollito Misto, das kennt man ja von irgendwoher. Urlaub in Italien, in Triest zum Beispiel, wo es gemischtes, gekochtes Fleisch vom Rind, Schwein und Huhn, dazu mitunter auch Würste, in vielen der so genannten „Buffets“ gibt. Ein Gericht, das durchaus altösterreichische Wurzeln hat, verwandt mit unserem klassischen gesottenen Tafelspitz, also für unsereinen nichts Fremdes und wie wir glaubten, auch nicht so kompliziert herzustellen. Dann kam das Rezept von Hannes Tschemernjak und Peter Heider-Tschemernjak für den Bollito Misto, wie er im Traditionsgasthaus „Tschebull“ am Faakersee in Kärnten gekocht wird. Ein Rezept zum Blättern, ganz viele Zutaten und am Ende ein Kaleidoskop an Gaumenfreuden im Teller, deren verbindendes Element die kräftige Fleischsuppe ist.
Unser Fazit: Was uns und unseren Gästen besonders gemundet hat, war die fruchtig-scharfe Komponente der Mostarda sowie das Zusammenspiel aller Geschmäcker, legiert durch die Suppe. Ein wahres Festmahl, das uns wieder einmal gezeigt hat, was unsere Wirte für einen Aufwand in der Küche treiben und das sich, wenn man die Rezeptur entsprechend anpasst, auch gut für eine größere Gästeschar zubereiten lässt. 

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd Elisabeth und Klaus Egle und hinter der Kamera noch einmal Elisabeth Egle.

Bollito misto

Gemischtes Gesottenes „Wien-Triest“

mit Safran-Semmelkren, Tschebull’s Erdäpfelschmarr‘n

& Friulaner Mostarda (Senffrüchte)

Das gemischte Gesottene:

400 Gramm Hieferschwanzl vom Ochsen oder Kalbin

300 Gramm Fledermaus vom Ochsen oder Kalbin

400 Gramm Tafelspitz vom Ochsen oder Kalbin

250 Gramm Perlhuhnbrüste, circa 2 Stück

4 Stück Ochsen-Markknochen

150 Gramm Wurzelwerk

(Knollensellerie und Staudensellerie, Karotten, gelbe Rüben, Petersilwurzel)

100 Gramm Zwiebel,

mit Schale halbiert

50 Gramm Lauch

Frischer Kren gerieben

Salz, Muskatblüte, Pfefferkörner,

Neugewürz (Piment), Liebstöckel, Lorbeerlaub

Kater Speedy wartet auf seinen „fair share“ vom Kochfleisch, ehe es in den Suppentopf gewandert ist.

Etwa 4 Liter Wasser zum Kochen bringen und das gewaschene Ochsenfleisch, außer den Markknochen und den Perlhuhnbrüsten hineingeben.

Nur mehr leicht simmern und gut 3 Stunden gar ziehen lassen.

Nach circa 2 Stunden die restlichen Gewürze zugeben. Die Zwiebelhälften an den Schnittflächen, in der Pfanne, ohne Fett gut bräunen lassen und mit dem Wurzelwerk, Lauch und dem Liebstöckel, circa 45 Minuten bevor das Fleisch weich gegart ist, dazugeben. Die Suppe während des Kochens mehrmals abschäumen.

15 Minuten vor Garende circa ½ Liter der Fleischsuppe entnehmen und in einen kleinen Kochtopf abseihen. Die Markknochen und die Perlhuhnbrüste darin simmernd gar ziehen.

Sobald die Fleischstücke beim Anstechen mit einer Fleischgabel von dieser wieder leicht heruntergehen, ist auch das gemischte Ochsenfleisch fertig. Das Fleisch gegen die Faser schneiden, in tiefen Teller oder in eine große Schüssel portionieren und mit gut abgeschmeckter Suppe übergießen, Wurzelgemüse und den Markknochen darauf verteilen. Gerissenen Kren und Schnittlauch darüber streuen.

Getoastetes Schwarzbrot mit extra grobem Meersalz und schwarzem Schrotpfeffer, zu den Markknochen, mit einem Moccalöffel reichen.

Semmelkren

Zutaten

3-4 Kaisersemmeln

150 Gramm Butter

Circa 60 Gramm Kren gerieben

Besonders kräftige Rindsuppe, nach Bedarf

60ml Süßrahm

Salz, Hauch Muskatnuß gerieben

Safranfäden

Zubereitung

Safranfäden in warmer Rindsuppe einweichen. Die Semmeln feinblättrig schneiden und in einen Topf geben. Soviel heiße und besonders „fleischstarke“ Rindsuppe einmengen, dass mit der Butter eine dickliche Sauce entsteht. Safran, Kren und den Süßrahm einmengen und Nachsalzen, Muskat gerieben beimengen.

Nicht zu viel rühren, die Konturen der Semmel sollten nicht zu sehr zerfallen.

Tschebull’s Erdäpfelschmarr‘n

Zutaten

1kg mehlige Erdäpfel

250 Gramm Mehl, griffig

4 Eidotter

80 Gramm Butter

Salz, Kümmel

Butterschmalz

Mehl für die Arbeitsfläche

Zubereitung

Die Erdäpfel in der Schale mit Kümmel, kochen, schälen und durch die Erdäpfelpresse drücken. Etwas auskühlen lassen. Das Mehl auf die Erdäpfel sieben und mit den Dottern, Butter, sowie Salz zu einem Teig verkneten.

Diesen auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 2 cm dick ausrollen und in eine mit Butterschmalz gut ausgestrichene Pfanne geben. Bei guter Hitze in das vorgeheizte Backrohr stellen und den Schmarr’n auf der Unterseite braun backen. Vor dem Servieren mit 2 Gabeln in kleine Stücke zerreißen.

Friulaner Mostarda | Senffrüchte

Zutaten

750 Gramm gemischte, reife Früchte

(Reife Birnen, Feigen, Limonen, Kirschen, Orangenscheiben, Pfirsiche, Melonen..)

425 g Zucker

¼ l Friulaner Weißwein

75 ml bester Weissweinessig

30 g Senf – Pulver

Zubereitung

Die Früchte vorbereiten, je nachdem, welche man gewählt hat.

Pfirsich, Birnen, Feigen und Melonen in etwa 1 ½ cm große Würfel schneiden. Die Orangen, Limonen in dünne Spalten schneiden. Die Kirschen halbieren.
325g Zucker in ¼ l Weißwein, 10 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die Früchte entsprechend ihrer Gardauer ins Zuckerwasser geben: Härtere, festere Früchte, wie z.b. die Birne zuerst. Die Früchte im Zuckerwasser 10 bis 15 Minuten leicht köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und den Inhalt in eine Schüssel geben.
Den restlichen Zucker mit dem Essig 10 Minuten köcheln und anschließend abkühlen lassen. Das Senfpulver in einer Schüssel mit dem Essigsirup übergießen und mit dem Schneebesen glatt rühren.
1 Stunde ruhen lassen. Den Senfsirup über die Früchte gießen, die Mischung in Gläser füllen, rasch auskühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren.

Unser Früchtetipp: Birnen, Honigmelone, Kirschen, Zwetschken, Limette und Pfirsich. Unsere Kirschen waren tiefgefroren und sammelten beim Auftauen viel Wasser an. Das Wasser vor dem Kochen wegschütten.

Getränketipp von Klaus Egle

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Farbe des Sommers ist nun einmal rosé! Und weil die Frage, was man denn idealerweise zu einem Bollito Misto trinkt, nicht so leicht zu beantworten ist, dachte ich mir, der Rosé Viennois, den Sommelière und Weinliebhaberin Fiona Figlmüller kreiert hat, wäre doch eine salomonische Lösung, zumal er mit seiner Wiener Herkunft hier ja auch perfekt ins Gesamtbild passt. Erster Eindruck: Das Auge trinkt mit! Eine edel-elegante Flaschenaufmachung garantiert zwar nicht für die Qualität des Inhalts, ist aber keineswegs hinderlich. In diesem Fall freilich hält der Wein, was die Optik verspricht: Weinig im Duft mit zarter Kräuterwürze und einem Hauch von süßen Kirschen und dann am Gaumen vollmundig mit feiner Fruchtsüße und einer reifen, animierenden Säure, die ihm einen schönen Trinkfluss verleiht. Ein Rosé, der die Bezeichnung Wein verdient, sich wohltuend von so manchem rosafarbenen „Wasserl“ abhebt und der mit seiner Mischung aus Feuchtigkeit und Würze sowohl mit der Mostarda als auch mit dem gemischten Rindfleisch samt Beilagen hervorragend harmonierte.

Zur Gastwirtschaft „Der Tschebull“

Zur Weinkollektion von Fiona Figlmüller

Kochen wie der Wirt: Reh gegrillt mit Komponenten

Im Unteren Traisental gibt einige sehr gute Winzer und auch sehr gute Wirte, denn zu einem guten Wein darf ein gutes Essen nicht fehlen. Einer davon ist Michael Nährer, Wirt im Gasthaus Nährer in Rassing bei Kapelln an der Perschling. Wir fragten ihn um ein Grillrezept. Er schickte uns „Traisentaler Reh vom Holzkohlenrill mit Süßerdäpfelstampf, Jungzwiebel, Lavendel-Marillensauce und Pistazien“. Gleich vorweg: Wir haben einen sehr guten Griller, aber um dieses Rezept mit all seinen Komponenten just in time zu bewältigen, bräuchte es zwei Griller. Wir ziehen wieder einmal unseren Hut vor den Wirten und ihren Küchenmannschaften vor ihrem Nervenkostüm und ihrer täglichen Leistungsbereitschaft, denn wir haben vor lauter Kochstress und umgeben von unserem Gästen, die zu einer Grillage gehören, darauf vergessen, die Pistazien über die gegrillten Marillen zu streuen und das Joghurt und den geräucherten Paprika in den Erdäpfelstampf gemischt anstatt als Garnitur darüber zu geben. Mike, bitte verzeih uns!

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd Elisabeth und Klaus Egle und hinter der Kamera noch einmal Elisabeth Egle.

In unserer Rezeptserie „Kochen wie der Wirt“ präsentieren wir in Kooperation mit der

Wirtschaftskammer Niederösterreich die besten Rezepte der niederösterreichischen Wirte.

 

 

Traisentaler Reh vom Holzkohlegrill mit Süßerdäpfelstampf, Jungzwiebel, Lavendel-Marillensauce & Pistazien

Rezept für 4 Personen

800 g Rehfilet oder Schale (in Streifen 4 cm ø)
Salz
1 TL Schwarzer Pfeffer
1 TL Wacholderbeeren
1 TL Piment
TL Koriander -> trocken anrösten, mörsern
1 EL Olivenöl
2 Zweige Rosmarin, 2 Zweige Thymian – > fein verhacken

Zugeputztes Fleisch in Schüssel mit Gewürzen und Öl vermengen. Auf allen Seiten anbraten über Flamme, dann ca. 6 – 10 Minuten passiv über Wasserwanne grillen, Kerntemperatur 58°C – in der Folie sechs Minuten rasten lassen, anrichten und mit der Sauce am Schluß verfeinern.

Süßerdäpfelstampf

1 kg Süßerdäpfel gewaschen
In AluFolie 1 ½ Stunden indirekt im Kugelgrill (ca. 200°C) garen
4 EL Olivenöl
4 EL Butter
2 EL Petersilie & 2 EL Basilikum geschnitten
4 EL Joghurt 10%
1 TL Paprikapulver geräuchert
Salz
Pfeffer

Die fertig gegarten Süßerdäpfel aufschneiden, ausschaben und mit Kräuter, Butter und Öl mit einer Gabel stampfen. Mit Joghurt und geräuchertem Paprikapulver garnieren.



Jungzwiebel gegrillt

12 Jungzwiebel ca. 1,5 vom ø
1 EL Olivenöl
Saft von 1 Zitrone
Waschen, zuputzen (Wurzeln und Außenblätter wegschneiden), indirekt 10 min grillen, auf Teller mit Olivenöl und  Zitronensauft anrichten

 

Lavendel-Marillensauce und Pistazien

8 Stk. Marillen
Marillen waschen, halbieren -> auf Schnittfläche grillen bis diese Farbe bekommen
1 El Honig ( Lavendel) + Blüten
2 EL Marillen Saft
½ EL Marillenessig 5%

Alles heiß vermischen, 4 EL Pistazien hell rösten, zerstoßen und über die Marillen streuen zwecks der Knackigkeit beim Biss.

 

Getränketipp von Klaus Egle

Was trinkt man bei einer Grillerei? Na Bier natürlich! Fanden wir Männer. Die Damen sahen das ein wenig anders aber als erfahrener Grillmeister hat man für diesen Fall natürlich vorgesorgt. Und zwar nicht etwa mit mit… nein, ich schreibe das „P-Wort“ jetzt nicht aus, sondern mit heimischem Winzersekt vom Feinsten. Karl Steininger aus Langenlois hat in Sachen Sekt sein eigenes Konzept und so erfährt man als Geniesser, von welcher Rebsorte und welchem Jahrgang die prickelnde Köstlichkeit ist. Wir genossen Grünen-Veltliner-Sekt 2014, natürlich flaschenvergoren und handgerüttelt und, man kann sagen, was man will: Das merkt man auch! Feinstes Mosseux, zarte Frucht, trotz kraftvoller 13,5 Prozent Alkohol ein fas filigraner Auftritt am Gaumen – ein toller Auftakt. Dann fand ich es zumindest für die Weißwein-Fraktion nur stimmig, einen Traisentaler Weißwein zu öffnen. Der Riesling 2016 mit dem schönen Riedennamen „Marienruh“ von Rudi Hofmann aus Oberndorf bei Traismauer erwies sich denn auch als guter Griff: Im Duft mit einer feinen Steinobstnote (zu den Marillen!) kühl und erfrischend an diesem warmen Sommerabend, präsentiert er sich am Gaumen samtig und saftig, mit einer ausgesprochen angenehmen Säure und bereits toller Harmonie. Geht die Sache gemütlich an, bleibt aber dann lange und eindrucksvoll präsent. Tja, auf die Nachbarn ist eben Verlass!

Hier geht’s zum Wirt des Rezeptes.

Hier geht’s zum Weingut Steininger.

Hier geht’s zum Weingut Hofmann.

Einkochen wie der Wirt: Fruchtige Marillenmarmelade mit Estragon

Marillenmarmelade_mit_Estragon_Wirtshausfuehrer_einkochewiederwirt_Klaus_Egle_Elisabeth_Egle_Bsteh_0797_0804Die Marille hat jetzt im Wirtshaus ihren großen Auftritt. Da machen wir auch gerne mit. Der Tipp zur „Marillenmarmelade mit Estragon“ kommt von Markus Bsteh vom Gasthof und Gästehaus Bsteh in Wulzeshofen im Weinviertel. Er arbeitet gerne mit Kräutern und hat uns diesmal Estragon ans Herz gelegt. Neugierig wie wir sind haben wir diese Idee sofort ausprobiert. Wir wünschen euch viel Spaß mit unserem Rezept aus dem Special „Einkochen wie der Wirt“.

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd Wirtshausführer-Herausgeber Klaus Egle und hinter der Kamera Wirtshausführer-Herausgeberin Elisabeth Egle.

WK_N_gastro_no4_neu In unserer Rezeptserie „Kochen wie der Wirt“ präsentieren wir in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich Gastronomie die besten Rezepte der niederösterreichischen Wirte.

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Fruchtige Marillenmarmelade mit Estragon

3kg Marillen mit Kern
2 Packungen Gelierzucker 3:1
Frischer Estragon
Sauber ausgewaschene Gläser und Deckel

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Zubereitung

Die Marillen waschen, abtropfen, Kerne herauslösen und in kleine Stücke schneiden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, die Menge zu teilen, damit die Marmelade im Topf schneller geliert. Also 1,5 Kilo Marillen, dazu eine Packung Gelierzucker 3:1 und ein Schuß Wasser dazu, damit die Marillen nicht anbrennen bevor die Marmelade zu kochen beginnt. Unter viel Rühren zum Kochen bringen. Die Marmelade soll einmal 4 bis 5 Minuten sprudelnd kochen. Den sich bildenden Schaum abschöpfen. Die Gelierprobe hilft bei der Entscheidung, ob die Marmelade fertig ist.

Den frischen Estragon fein schneiden und nach Geschmack ganz zum Schluß in die kochende Marmelade einstreuen.
Die Marmelade in die heiß ausgespülten Gläser füllen, Deckel zu und genießen.

Unser Tipp zur Marmeladenkonsistenz:
Darüber scheiden sich ja gerne die Geister. Wer sie fein haben will, der verwendet einen Pürierstab. Wir haben gerne Stücke in der Marmelade, verwenden kurz einen Pürierstab und zerquetschen dann die restlichen Stücke mit einem Kartoffelstampfer, aber auch hier wieder nicht alle.

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Zum Gasthof Bsteh 

 

 

Einkochen wie der Wirt: Erdbeermarmelade mit Ingwer für kalte Tage

Wir haben den längsten Tag des Jahres genutzt um eine Erdbeermarmelade für die kältesten Tage im Jahr zu einzukochen. Der Tipp zur „Erdbeermarmelade mit Ingwer“ kommt von Markus Bsteh vom Gasthof und Gästehaus Bsteh in Wulzeshofen im Weinviertel. „Ich liebe Erdbeeren im Sommer, sie sind sehr erfrischend, und im Winter mit Ingwer schön wärmend“, sagt der Einkochprofi. Da hat er absolut Recht, wie eine erste Verkostung des fertigen Werkes ergab. Wir wünschen euch viel Spaß mit unserem Rezept aus dem Special „Einkochen wie der Wirt“.

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd und hinter der Kamera Wirtshausführer-Herausgeberin Elisabeth Egle.

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Erdbeermarmelade mit Ingwer

3 Kilo Erdbeeren
2 Packungen Gelierzucker 3:1
1 Stk. Ingwer
1 Teelöffel Zitronensäure, damit die Erdbeeren im Glas die Farbe behalten
Sauber ausgewaschene Gläser und Deckel


Zubereitung

Die Erdbeeren ganz kurz waschen, abtropfen, putzen und in kleine Stücke schneiden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, die Menge zu teilen, damit die Marmelade im Topf schneller geliert. Also 1,5 Kilo Erdbeeren und dazu eine Packung Gelierzucker 3:1 und ein Schuß Wasser dazu, damit die Erdbeeren nicht anbrennen bevor die Marmelade zu kochen beginnt. Unter viel Rühren zum Kochen bringen. Die Marmelade soll 4 bis 5 Minuten sprudelnd kochen. Den sich bildenden Schaum abschöpfen. Die Gelierprobe hilft bei der Entscheidung, ob die Marmelade fertig ist.

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Den fein geriebenen Ingwer erst am Schluß dazugeben, wenn die Marmelade zum Einfüllen in die Gläser bereit ist. So bleibt das Aroma erhalten. Die sauberen Gläser mit kochend heißem Wasser ausspülen, sofort die Marmelade hineinfüllen und verschließen. Unsere Gläser machen keinen Kopfstand, sonst verpickt die Marmelade die Deckelinnenseite.

Unser Tipp:
Es gibt beim Ingwer keine Messangabe. Jeder muss für sich seine Dosierung finden. Lieber erst einmal mit wenig anfangen und immer wieder abschmecken, bis die richtige Dosis erreicht ist. Wir empfehlen: Weniger ist mehr. Unsere Marmelade: Perfekte Konsistenz, schöner Glanz und schmeckt besonders erfrischend.

Zum Gasthof Bsteh

Kochen wie der Wirt: Süßer Mohn zur Kirschsaison

 

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Wenn ein Zillertaler Koch ins Waldviertel kommt, dann muss er sich natürlich auch mit der kulinarischen Topografie der Region auseinandersetzen, in der der Mohn ein unverrückbarer Fixpunkt ist. So erging es auch Günther Scheuerer, seit vielen Jahren Küchenchef und kongenialer Partner der Wirtsleute Monika und Josef Hag vom Stadtwirtshaus Hopferl in Gmünd im nördlichsten Waldviertel. Darum darf in seinem Rezept natürlich der Weißmohn nicht fehlen: Das Weißmohn-Soufflée.

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd und hinter der Kamera Wirtshausführer-Herausgeberin Elisabeth Egle in der Küche von Gastgeberin Irene Bernhard, die für uns das herrliche Kirschkompott gemacht hat.

In unserer Rezeptserie „Kochen wie der Wirt“ präsentieren wir in Kooperation gastro_no4_neumit der

Wirtschaftskammer Niederösterreich die besten Rezepte der niederösterreichischen Wirte.

 

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Weißmohn-Soufflée

Rezept für 12 Portionen

Zutaten

1/4kg Butter

18dag Kristallzucker

8 Eier (frisch von Irene’s seltenen Hühnern)

20dag geriebene Mandeln

15dag Brösel

7dag glattes Mehl

3 Esslöffel geriebener Weißmohn

Prise Salz

Aromen: Vanillezucker, Zitronen- und Orangenzeste

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Zubereitung Weißmohn-Soufflée

Zimmerwarme Butter mit der Hälfte des Kristallzuckers schaumig schlagen, nach und nach die Eidotter hinzugeben, dann die Mandeln, Brösel, den Mohn und die Aromen dazugeben. Das Eiklar mit dem restlichen Zucker und einer Prise Salz steif schlagen und unter die Butter-Mandel-Brösel-Mohnmischung heben. Zum Schluß das Mehl unterheben.

Dariolformen mit Trennfett oder Butter gut einfetten, Formen zu 2/3 mit der Masse füllen, ins Wasserbad stellen und bei niedriger Temperatur, 170 Grad Ober- und Unterhitze im Backofen, zugedeckt (z.B. mit Klarsichtsfolie) ca. 25 Minuten pochieren.

Wasserbadtemperatur ca. 90 C

Servieren

Auf einen Teller stürzen und dazu Kompott mit viel Saft oder Weinschaum, wie es im Stadtwirtshaus Hopferl gemacht wird,  reichen.

Wirtshausfuehrer_Klaus_Egle_Elisabeth_Egle_Gasthaus_Hopferl_9897Unser Tipp

Das Weißmohn-Soufflée ist eine Nachspeise für alle Jahreszeiten, denn das Dazu ist beliebig abwandelbar. Weil der Himmel gerade voller Kirschen hängt, haben wir ein Kirschkompott mit Amaretto mit ganz viel Saft dazu gereicht – das schmeckt.

Getränketipp von Klaus Egle

Gut, Süßwein zu Süßem, das haben wir ja bereits hinreichend abgehandelt, ist meistens nicht die erste Wahl. Überhaupt, wenn dazu Früchte gereicht werden, wie in diesem Fall ein köstlich erfrischendes Kirschkompott. Da aber unsere Gastgeberin etwas ganz Besonderes aus eigener Produktion auf Lager hatte, beschlossen wir, einmal ganz neue Wege zu gehen. Und mischten etwas von ihrem hausgemachten Rosenblütensirup mit Sekt. Dafür würde auch ein guter Prosecco reichen, aber – man gönnt sich ja sonst nichts – wenn natürlich ein hochfeiner Winzersekt von Karl Alphart aus Traiskirchen im Kühlschrank steht, dann gilt wieder einmal die alte Regel: Das Besssere ist der Feind des Guten! Und so ergab sich aus der Kombination dieses edlen, in der Flasche gereiften 2014er Jahrgangssekt aus Pinot noir und Chardonnay und dem Rosenblütensirup ein Getränk das nicht nur im Duft betört, sondern ebenso Finesse und Klasse zeigt. Und zum Weißmohn-Soufflée ein erfrischender und animierender Begleiter war. Wie heißt es so schön: Wir leiden auf hohem Niveau!

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Zum Stadtwirtshaus Hopferl

Zum Weingut Alphart

 

Kochen wie der Wirt: Ein flotter Traum aus Schokolade im Hemd

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Als neuen Aspekt bei „Kochen wie der Wirt“ möchten wir gerne auch unsere Entdeckungen rund um die Themen Wein und Kulinarik mit Ihnen teilen. Als erstes starten wir mit einer Serie in Kooperation mit der Wiener Traditionsfirma „Wäscheflott“, deren wunderschöne Küchenschürzen uns auf den ersten „Design Days“ in Schloss Grafenegg sofort begeistert haben.

„Wäscheflott“ ist der traditionsreichste Wiener Fachbetrieb für Wäscheerzeugung der seit dem Jahr 1948 in seiner Wiener Schneiderwerkstatt Maßhemden, Wäschewaren, Damenblusen und auch Kochschürzen produziert. Die gefielen uns auf den ersten Blick und als sich herausstellte, dass sich Elisabeth Egle und die Wäscheflott-Eigentümerin Beatrix Stekl schon seit ewigen Zeiten kennen, war für uns klar dass wir gemeinsame Sache machen: Kochen und Schürze, das gehört nun einmal zusammen. Dann fiel uns auf, dass es gerade in der Wiener Küche Gerichte gibt, deren Namen auch gleich die Brücke zum Wäsche-Thema schlägt: Mohr im Hemd etwa, Wiener Wäschermädeln oder der Fasan im Speckhemd. Genau diese Gerichte wollen wir Ihnen in einer lockeren Serie gerne präsentieren. 

Zum Start wird es richtig wienerisch und traditionell. Das Rezept für den süßen Schokoladentraum „Mohr im Hemd“ ist weit über hundert Jahre alt und seine Bezeichnung, über die heute aus Gründen der „political correctness“ immer wieder diskutiert wird, dürfte mutmaßlich vom Mohren in Verdis Oper „Othello“ herrühren, die im Jahre 1888 in der Wiener Staatsoper uraufgeführt wurde. Dazu passend stammt unser Rezept von Küchenchef Christian Csermak aus dem Wiener Traditionslokal „Zu ebener Erde und erster Stock“ das von der Familie Meznik seit dem Jahr 1953 am Spittelberg betrieben wird. Das klappte wie am Schnürchen, denn die kleinen Küchlein gingen so wunderbar auf, dass wir sie auch „Schoko-Schwammerln“ nennen hätte können. Und: Sie schmeckten genau so gut, wie sie aussahen. Das Küchenteam des nur knapp 20 Jahre jungen Wirtshausführers war einmal mehr mit seinem Wirte-Rezept sehr happy!

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd Klaus Egle  und hinter der Kamera Elisabeth Egle

Rezept Download

 


Die süßeste schokoladige Verführung im Hemd alias „Mohr im Hemd“

Rezept für 12 Stück kleine Formen

Zutaten für Mohr im Hemd

100g Butter

100g Kochschokolade

100g Kristallzucker

100g Nüsse oder Mandeln gerieben

80g  Semmelbrösel

6 Eidotter

6 Eiklar

Vanillezucker

Prise Salz

 

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Zubereitung Mohr im Hemd

Schokolade schmelzen

Butter schaumig rühren, Eidotter einzeln einrühren, lang rühren, die weiche Schokolade unterrühren.

Eiklar aufschlagen, Kristallzucker zufügen, Prise Salz und Vanillezucker und fest schlagen.

Nun den Eischnee und die Nussmischung in den Abtrieb unterheben.

Dariolformen mit Trennfett oder Butter gut einfetten, Formen zu 2/3 mit der Masse füllen, ins Wasserbad stellen und bei niedriger Temperatur, 170 Grad Ober- und Unterhitze im Backofen, zugedeckt (z.B. mit Klarsichtsfolie) ca. 30-35 Minuten pochieren.

Wasserbadtemperatur ca. 90 C

 

Zutaten Schokoladensauce

400g Kochschokolade

0,25l Schlagobers

0,25l Milch

Vanillezucker

Rum je nach Geschmack

1 Löffel Butter

Zubereitung Schokoladensauce

Bei nicht zu hoher Temperatur langsam zu einer homogenen Masse köcheln.

Servieren

Masse stürzen, mit Schokoladensauce überziehen und mit Schlagobers garnieren.

 

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Getränketipp von Klaus Egle

Der immer noch langläufig vertretenen Meinung, dass man zu einem Dessert am besten einen Süßwein trinken sollte, bin ich in meiner fast zwanzigjährigen Tätigkeit als Weinredakteur der Kochzeitschrift GUSTO ebenso vehement wie erfolglos entgegengetreten. Dabei scheint es mir doch durchaus logisch, dass man zu etwas Süßem nicht unbedingt noch etwas Süßes trinken will – das ist dann doch zu viel des Süßen. Viel lieber ist mir da etwas Frisches, Fruchtiges und Prickelndes, das den Gaumen nach einem oft langen Menü belebt und wieder auf Vordermann bringt. Mit dem „Schaumschläger“, einem leichten Perlwein aus Muskat Ottonel, den das Weingut Wurzinger in Tadten via Vinothek Unger & Klein in Wien exklusiv als Hauswein für die Fleischhauerei Radatz produziert, ist mir da genau das Richtige in die Finger gekommen. Fruchtig, leicht und trinkfröhlich gab er dem Mohr im Hemd ein ebenso erfrischendes wie animierendes Geleit.

Rezept Download

Zum Restaurant „Zu ebener Erde und erster Stock“

Zu Wäscheflott

Stiegl-Biergut Wildshut: Willkommen im Biergarten Eden

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Was ist bitte ein Biergut? Auf jeden Fall ein Platz, an dem es gutes Bier gibt! Von uns überprüft und bestätigt gefunden in Österreichs erstem „Biergut“, dem Biergut Wildshut, das über die Eigentümerfamilie Kiener mit der Stieglbrauerei zu Salzburg verbunden ist.

Auch wenn hier natürlich gebraut wird, ist das Gut Wildshut, das sich bereits seit dem Jahr 1917 im Besitz der Familie Kiener befindet, doch wesentlich mehr als eine kleine Brauerei am Lande. Vielmehr eine Verwirklichung der Lebensphilosophie der Eigentümer, die hier zwar nicht die Uhren zurückdrehen aber doch einen gesamtheitlichen Kreislauf rund um das Thema Brauen – und Leben – schaffen wollten. Getreu dem Motto der so genannten „Wildshuter Feldgespräche“, die hier zu aktuellen Zeitfragen stattfinden: „Die Tradition ist das Fundament der Zukunft!“

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Doch werfen wir zunächst einen Blick auf das zentrale, verbindende Element auf diesem im Dreieck zwischen Salzburg, Oberösterreich und Bayern gelegenen, prächtigen Gehöfts – das Bier. Für die Stiegl-Brauerei ist diese „Außenstelle“ der Platz, wo die Kreativ-Biere – oder, wie es neuerdings so schön heißt „Craft Biere“ – des Hauses entstehen. Vom inzwischen bereits etablierten, feinwürzig-aromatisch „Wildshuter Sortenspiel“ über saisonale Biere bis hin zu Kreationen wie dem jüngst entstandenen „Grenzgänger“, einem Gose Bier mit Hibiskus nach einem uralten, deutschen Braurezept oder das Triple-Bier „Zölibat“ das wiederum nach einer belgischen Tradition eingebraut wurde.

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Möglich werden solche Ausflüge in die Kreativ-Brauwelt unter anderem auch dadurch, dass man im landwirtschaftlichen Bereich des Gutes alte Getreidesorten anbaut, und diese in der hauseigenen Mälzerei ganz individuell nach den eigenen Vorstellungen vermälzen kann.

Zum Bier das Brot

Dass dort wo gebraut wird auch gebacken wird, hat eine lange Tradition, die man im Biergut Wildshut wieder aufgegriffen hat. Schon im Mittelalter hatte man beobachtet, dass Bier – aufgrund der Hefen in der Luft – dort am besten gärt, wo auch gebacken wird. Und Malz lässt sich ebenfalls für’s Backen und Brauen einsetzen. Darum spielt das Brot in verschiedensten Variationen und Verfeinerungen im gastronomischen Konzept des Guts Wildshut eine zentrale Rolle: Im Lokal steht der Brotbackofen der regelmäßig befeuert wird. Doch die wirkliche Neuigkeit in der noch jungen neueren Geschichte des Gutes ist diese: Man kann hier nicht nur Gutes vom Gut aus dem „Kramladen“ mitnehmen oder eben eines der köstlichen Brote genießen, sondern seit kurzer Zeit auch richtig einkehren, bei herzhafter Küche und frisch gezapften Bieren, die wohl nirgendwo anders so gut schmecken können als hier.

Das kleine, feine Speisenangebot stammt zu einem guten Teil aus eigener (Bio-)Produktion etwa das Mangalitza-Schweine, das Pinzgau Rind oder die Forellen aus dem eigenen Fischteich. Wir probierten unter anderem das feine Forellenfilet mit einem erfrischenden Salat, mariniert mit einem „G’mahte Wies’n“-Dressing und ein köstliches Potpourri von Schwein und Rind aus dem Smoker.

Genießen am Kraftplatz

Doch kann man im Gut Wildshut nicht nur gut Essen und Trinken – übrigens bei bester Betreuung durch das von Bier-Sommelière Anna Grünwald geleitete Service – sondern auch Führungen und Besichtigungen machen. Da lernt man dann, dass hier eigentlich ein Kraftplatz ist, was sich auch in der Architektur und Gestaltung der gesamten Anlage widerspiegelt, dass hinter dem Haus rund 600.000 Schwarze Bienen summen, die schon bald auch Honig liefern werden und dass auch der nächste Schritt zur bierigen Selbstversorgung durch die Anlage eines Hopfengartens schon getan ist.

Und so wird klar, was gemeint ist, wenn die Stiegl-Leute davon sprechen, hier einen „Biergarten Eden“ schaffen zu wollen. Viel fehlt dazu jedenfalls nicht mehr!

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Zum Stieglgut Wildshut

 

 

 

Kochen wie der Wirt: Das Kalb und die Zitrone

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Kalbsrahmgulasch, das ist so ein Gericht einfach zum Reinlöffeln, wenn man das hier so salopp formulieren darf. Das Kalbsrahmgulasch von Peter Brandstätter vom Wirtshaus Wein-gut Hutter in Krems bekommt aber durch einen kleinen Kniff noch eine besondere Raffinesse: Durch Zugabe von geriebener Zitronenschale entsteht ein leicht exotischer Touch und ein Hauch von animierender Säure – mit dem Effekt, dass man jetzt schon gar nicht mehr mit dem Essen aufhören kann, ehe der Topf nicht leer ist.

Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.

Credits: Am Herd Klaus Egle  und hinter der Kamera Elisabeth Egle

 

In unserer Rezeptserie „Kochen wie der Wirt“ präsentieren wir in Kooperation gastro_no4_neumit der

Wirtschaftskammer Niederösterreich die besten Rezepte der niederösterreichischen Wirte.

 

Rezept Download

Kalbsrahmgulasch

Zutaten

800 g              Kalbsschulter, ausgelöst

400 g             Zwiebeln, gehackt

4 EL                Öl

40 g                Paprikapulver, edelsüß

4 EL                Tomatenmark

300 ml           Rindssuppe

100 ml           Rotwein

200 ml           Wasser

4 Zehen         Knoblauch

Zitronenschale gerieben

100 g             Obers

100 g             Sauerrahm

2 EL                Mehl

n. B.               Salz und Pfeffer

n. B.               Kümmel

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Zubereitung

Fleisch würfeln. Zwiebel in Öl anschwitzen. Paprikapulver und Tomatenmark einrühren. Mit Rotwein ablöschen und mit Suppe und Wasser aufgießen, zum Kochen bringen.

Fleisch dazugeben, mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Zitronenschale und Knoblauch würzen.

Leicht köchelnd garen lassen bis das Fleisch weich ist.

Fleisch aus dem Topf heben, Rahm mit Mehl verquirlen, in die Sauce rühren und ca. 3 min köcheln. Sauce fein pürieren, Fleisch wieder dazu geben, einmal aufkochen lassen, servieren.

 

Als Beilage dazu empfehlen wir Nockerln.

Getränketipp von Klaus Egle

Rotwein in der Soße verlangt nach Rotwein im Glas – so weit, so einfach. Doch dann kommt die Feinarbeit. Das Gericht selbst ist sehr sämig und mollig – da darf es der begleitende Wein eher nicht sein. Also kein breiter, üppiger Typ mit viel Holz und Süße, sondern eher strukturiert und animierend. Nicht ganz jung, damit sich die ersten Kanten schon abgeschliffen haben aber auch kein Methusalem, der vor der dichten Aromatik des Kalbsrahmgulasch gleich in die Knie geht. Entschieden habe ich mich schließlich für einen Leithaberg DAC 2012 vom Weingut Nehrer in Eisenstadt. Ein Blaufränkisch, der die feine Klinge führt, gerade noch jugendlich genug um mit seinen dunkelfruchtigen Aromen auch etwas Frische in diese Kombination zu bringen aber auch knackig-mineralisch und mit ganz schönem Druck am Gaumen. Das Ergebnis war absolut zufriedenstellend, der Wein hielt schön dagegen, wirkte animierend und brachte mit seiner eleganten Gerbstoffstruktur die nötige Spannung in dieses Duett.

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Zum Weingut Nehrer

Zum Wirtshaus Wein-gut Hutter

Rezept Download